19. Januar 2024 • 4 Min. Lesezeit

Immobilie im Alter finanzieren

Eine Immobilie im hohen Alter zu finanzieren birgt viele Herausforderungen. Unmöglich ist es aber schon lange nicht mehr.  Es gibt in Deutschland genügend Institute, die unter den richtigen Voraussetzungen gute Konditionen anbieten.

Immobilie-im-Alter-finanzieren

Das wichtigste in Kürze

  • Bei entsprechenden Voraussetzungen sind Immobilienfinanzierungen auch weit über das Pensionsalter möglich.
  • Immobilien eignen sich gut als Wertanlage.
  • Wir finden die passende Lösung, unverbindlich und ohne zusätzliche Kosten!
  • Mit 01. April 2023 soll es für Senioren leichter werden, eine Finanzierung abzuschließen

Voraussetzungen für eine Finanzierung in höherem Alter

  • Haushaltsbudget
    Bei einer Finanzierung, die weit ins Pensionsalter reicht, wird die finanzierende Bank sicherstellen wollen, dass die Rate auch mit dem Einkommen in der Pension bedient werden kann. Daher sollte das Haushaltsbudget bzw. die maximale Kreditrate so bemessen werden, dass sich die Rate auch mit der monatlichen Pension problemlos bedienen lässt.
  • Eigenmittelquote
    Ein hoher Eigenmittelanteil erlaubt es der Bank, nicht nur die Konditionen günstig zu halten. Auch die Möglichkeit einer Finanzierung im hohen Alter wird deutlich erhöht. Da die Eigenmittelquote anhand des Verkehrswertes berechnet wird, ist es vorteilhaft, wenn die Immobilienbewertung entsprechend gut ausfällt.
  • Laufzeit
    Auch wenn es Banken gibt, über das 65. Lebensjahr hinaus finanzieren, sollte man die Laufzeit eher kurz halten. Aktuell liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland bei 84,2 Jahren (Frauen) bzw. 79,5 Jahren (Männer). Die meisten Institute beschränken daher die Laufzeit auf das 80. Lebensjahr. Bausparkassen bieten teilweise noch längere Zeiträume.
  • Ablebensversicherung
    Idealerweise wird mit der Finanzierung auch eine Ablebensversicherung abgeschlossen. Dabei ist bekanntlich das Alter eine entscheidende Größe für die Prämienhöhe. Je älter, desto teurer. Wer bereits eine Versicherung hat, die noch nicht vinkuliert ist, kann sich glücklich schätzen. Wir finden aber auch meist eine Lösung, sollte noch keine Ablebensversicherung vorhanden sein.

Baldige Erleichterungen Finanzierung Senioren

Ab April 2023 könnte der Abschluss einer Finanzierung für Menschen im Pensionsalter leichter werden. Es ist eine Neuregelung im Hypothekar- und Immobiliengesetz geplant. Damit soll das Alter des Kreditnehmers zunehmend in den Hintergrund rücken. Stattdessen soll die Entscheidung über die Kreditvergabe auf Basis vorhandener Sicherheiten getroffen werden. Die Neuregelung soll mit 01. April 2023 in Kraft treten.

Hier die wichtigsten Eckpunkte:

  • Ableben des Kreditnehmers
    Verstirbt der Kreditnehmer soll das Finanzierungsinstitut die Finanzierung nicht automatisch auflösen dürfen. Stattdessen bekommen Hinterbliebene die Möglichkeit, die Finanzierung zu übernehmen. Das bedeutet auch, dass es keine Verwertungsvereinbarung mehr im Finanzierungsvertrag geben wird. Die Bank darf also die besichernde Immobilie nicht sofort nach Ableben veräußern.
  • Vererbbare Finanzierung
    Laut der Neuregelung sind Kredite künftig vererbbar. Der Vertrag läuft nach Ableben mit allen Rechten und Pflichten auf die Erben weiter.
  • Angemessene Nachsicht
    Was passiert nun aber, wenn sich die Erben die Finanzierung nicht leisten können? In diesem Fall sind die Finanzierungsinstitute zu angemessener Nachsicht verpflichtet. Sie müssen den Erben Zeit und Möglichkeit einräumen, die Immobilie zu verkaufen und mit dem Erlös die offene Finanzierungssumme zu begleichen.

Alternativen zur klassischen Immobilienfinanzierung

Neben einer klassischen Finanzierung, bei der man selbst Kreditnehmer ist, gibt es Alternativen, die durchaus sinnvoll sein können:

  • Leibrente
    Dabei „verkauft“ man seine Immobilie unter der Voraussetzung, lebenslanges Wohnrecht zu besitzen. So könnte man, vor allem wenn einige Eigenmittel vorhanden sind, einen Teil der Immobilie an die zukünftige Generation abtreten.
  • Finanzierung mit Bürgen
    Ähnlich der Leibrente besteht hier die Möglichkeit, die Immobilie an die nächste Generation zu vergeben. Nach dem Ableben übernimmt die jüngere Generation die Finanzierung.

Was man beachten sollte

Bei einer Finanzierung im hohen Alter bleibt weniger Spielraum für Fehler. Das bedeutet: Wer in jungen Jahren eine Finanzierung mit hohen Zinsen zurückzahlt, kann das mit dem sogenannten Humankapital wieder ausgleichen. Durch die persönliche Arbeits- oder Karriereleistung wird der Verlust durch die Zinsen wieder ausgeglichen. Endet die Finanzierung aber erst in der Pension, ist meist nicht mehr viel Zeit übrig. Umso wichtiger ist es, gute Finanzierungsangebote einzuholen.

Auch das Risiko von variablen Zinsen darf nicht unterschätzt werden. Sie können jederzeit steigen. Die Pension ist zwar mehr oder weniger an die Inflation angepasst, kurzfristige Sprünge können aber ein knappes Budget sprengen. Eine längere Fixzinsphaseist zwar teurer, hat aber den Vorteil von langfristiger Planbarkeit.

Auch das  Kaufangebot der Immobilie sollte sehr günstig sein. Wie wir im Beitrag zu Mieten oder Kaufen gezeigt haben, ist es erst ab 20 bis 30 Mietjahren günstiger zu kaufen. Hat man ein vermeintlich teures Angebot, kann das nochmals länger dauern. Kauft man zum Wohl der Kinder, sieht die Rechnung zwar gleich aus, der Zweck des Ansparens steht dabei aber im Vordergrund.

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Häufige Fragen

Kann man mit 60 Jahren noch ein Haus finanzieren?

Grundsätzlich ja. Einige Finanzierungsinstitute bieten gute Lösungen für Senioren an. Wichtig: Es muss die Leistbarkeit mit dem Einkommen in der Pension gegeben sein.

Ist ein Kredit altersabhängig?

Was die grundsätzliche Möglichkeit einer Finanzierung betrifft, nicht. Allerdings muss die monatliche Rate mit Pensionsantritt immer noch leistbar sein. Sie darf 40 % des Nettoeinkommens nicht übersteigen.

Wann ist man zu alt für einen Kredit?

Das kann pauschal nicht gesagt werden, da es einerseits vom Vorhaben, andererseits von der Finanzierungssumme und den vorhandenen Sicherheiten abhängt. Die meisten Banken finanzieren bis zum 80. Lebensjahr.

Wo kann man als Pensionist einen Kredit aufnehmen?

Grundsätzlich bieten einige Banken und Bausparkarkassen Finanzierungsmöglichkeiten für Pensionisten an. Die OPTIFIN Finanzierungsspezialisten beraten gerne über die individuellen Optionen.

Bekommt man als Pensionist einen Kredit?

Grundsätzlich ist es möglich, in der Pension noch eine Finanzierung abzuschließen. Wichtige Voraussetzungen für den Abschluss sind vorhandene Sicherheiten sowie die Höhe der Pension. Denn die Kreditrate sollte maximal 40 % des monatlichen Nettoeinkommens ausmachen.

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